hat sich vor ca. 100 Jahren aus dem anthroposophischen Impuls für die erweiterte Medizin entwickelt und als komplementäres Heilverfahren etabliert. Das kunsttherapeutische Vorgehen orientiert sich an der Art der Erkrankung oder der Beeinträchtigung nach Gesichtspunkten der Anthroposophischen Medizin.

Künstlerisches Tun, wie Malen, Zeichnen und Plastisches Gestalten, regt die Selbstheilungskräfte an.  Das Erleben der eigenen schöpferischen Kraft kann gesundes Potential entwickeln.

 

Malen, Zeichnen und Formenzeichnen

Beim therapeutischen Malen und Zeichen werden in der Ausarbeitung eines Bildes, oder einer Zeichnung, seelische Empfindungen ausgedrückt und innere Motive hervorgebracht.

Dabei werden Experimentierfreude und Wahrnehmungsfähigkeit für die Umgebung und das eigene Erleben angeregt. Künstlerisches Gestalten öffnet neue Perspektiven. Es aktiviert die Sinnestätigkeit. Manche Bilder, die entstehen, erzählen Geschichten, andere finden Lösungen.

Zu erleben, wie ein Bild durch die eigene Hand entsteht, öffnet den Zugang zu den eigenen Gefühlen. Es hilft, sich selbst anzunehmen und die eigene Kommunikations- und Interaktionsfähigkeit zu verbessern. Lebenskraft kann gestärkt werden und dem Impuls, das eigene Leben in die Hand zu nehmen und zu gestalten, kann Raum gegeben werden.

Die Auswahl der Materialien orientiert sich an der Ausgangssituation der Patienten. Das kann mit fließenden Aquarellfarben geschehen, die inneres Entspannen und spielerisches Einlassen auf das Farbgeschehen ermöglichen. Mit Kohle, Kreide, Graphitstiften kann vorrangig eine innere Stimmung von Sammlung und Konzentration angesprochen werden. Eine besondere Technik innerhalb der anthroposphischen Kunsttherapie ist das Formenzeichnen. Das rhyhtmische, wiederholende Nachvollziehen von bestimmten Bewegungsformen hat eine sowohl konzentrierende, als auch heilsame Wirkung. 

 

Therapeutisches Malen und Zeichnen kann verordnet werden bei:

Krebserkrankungen

Depressionen und andere Stimmungsveränderungen

Angsterkrankungen

Reaktionen auf schwere Belastungsstörungen

Erschöpfung

Verhaltens- und anderen emotionalen Störungen in Kindheit und Jungend.

 

Plastisches Gestalten

Plastisches Gestalten wirkt besonders auf die Körperempfindung. In der therapeutischen Arbeit werden leicht formbare Materialien mit den Händen oder Werkzeugen modelliert. Gegenständliche oder freie Motive entstehen. Durch die Bewegung und Gestaltung der Matierialien wird das eigene körperliche Empfinden intensiver erlebt. Mithilfe von Übungen oder Übungsreihen können Qualitäten wie Stabilität, Rhythmus, Orientierung und Vitalität entwickelt werden.

 

Therapeutisches Plastizieren kann verordnet werden bei:

Depressionen und anderen Stimmungsveränderungen

Angsterkrankungen

Reaktionen auf schwere Belastungen

Psychosen

Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen

Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn der Kindheit und Jugend

Krebserkrankungen

 

Die Anthroposophische Kunsttherapie wird angewendet

bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in der Behandlung und Rehabilitation von akuten und chronischen körperlichen, psychosomatischen und psychischen Erkrankungen, Verhaltens- und Entwicklungsstörungen, in biografischen Krisen, in der Palliativmedizin und in der Stressbewältigung und Prävention.

In der Weiterentwicklung des Berufsbildes gibt es fundierte Ausbildungsgänge und wissenschaftliche Evaluation der Wirksamkeit.

Weitere Informationen zur anthroposophischen Kunsttherapie erhalten Sie beim Berufsverband für anthroposophische Kunsttherapie unter www.BVAKT.de